Gesundheit

Brustkrebs in der Familie – so bestimmst du dein Risiko

Oktober ist Brustgesundheitsmonat! Wer in der Familie gehäuft Brust- oder Eierstockkrebs hat, kann sein Risiko mittels Gentest herausfinden – gratis.

Sabine Primes
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau mit 5.000 bis 5.500 neuen Fällen pro Jahr in Österreich.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau mit 5.000 bis 5.500 neuen Fällen pro Jahr in Österreich.
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Bei gehäuftem Auftreten von Brust- oder Eierstockkrebs in der Familie ist eine Testung auf ein genetisches Risiko für Krebserkrankungen überlegenswert. Bis zu 80 Prozent der Frauen mit Veränderungen in den Genen BRCA1 oder BRCA2 erkranken nämlich im Lauf ihres Lebens an Brustkrebs. Neben der Teilnahme am Mammografie-Screening sind außerdem die Gesundenuntersuchung und Selbstabtastung der Brust zur Früherkennung wichtig.

1 von 300 Frauen und ebenso viele Männer tragen die BRCA-Genveränderung in sich, berichtete der Mediziner Christian Singer bei einem Medientermin am Donnerstag von AstraZeneca anlässlich des Brustgesundheitsmonats Oktober. Neben dem Risiko für Brust- und Eierstockkrebs bei der Frau kann auch jenes für Brust- und Prostatakrebs bei Männern erhöht sein. Es gibt rund 100 Beratungszentren in Österreich (Liste unter www.brustgenberatung.at). "Da können Sie sich beraten lassen bezüglich ihres Brustkrebsrisikos", erläuterte Singer, selbst Leiter des Zentrums für Familiären Brust- und Eierstockkrebs am AKH Wien.

Von Sozialversicherung übernommen

Bei familiären Häufungen wird die kostenintensive Blutuntersuchung von der Sozialversicherung übernommen. Ein positiver Befund auf die Genmutation wird zur Sicherheit noch einmal nachgetestet. Das Ergebnis liegt in zwei bis drei Wochen vor. Bei einer bestätigten Genveränderung könnte beispielsweise eine Magnetresonanztomografie (MRT) für eine noch bessere Früherkennung als mit der Mammografie durchgeführt werden.

Betroffene Frauen müssen nicht bis zur Entfernung von Brustdrüsengewebe gehen, wie die US-Schauspielerin Angelina Jolie vor einigen Jahren. Nach einer bereits aufgetreten Brustkrebserkrankung ist die Diagnose des Genrisikos laut Singer aber entscheidend für die medikamentöse Therapie und personalisierte Behandlung. Bei einer BRCA-Mutation kann das zusätzlich zur ersten Operation auch die Entfernung des Brustdrüsengewebes der nicht befallenen Brust bedeuten.

Deutliche verbesserte Überlebensprognose

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau mit 5.000 bis 5.500 neuen Fällen pro Jahr in Österreich, betonte Marija Balic von der Klinischen Abteilung für Onkologie am LKH Graz. Die Krankheit wird "hauptsächlich durch das Mammografie-Screening diagnostiziert", erläuterte die Ärztin. Spät entdeckte Fälle sind schwerer zu behandeln, diese Frauen müssten durch die Mammografie-Einladung alle zwei Jahre im Alter zwischen 45 und 69 Jahren besser erreicht werden. "Das Screening, aber auch die Behandlungsmöglichkeiten, haben zu einer deutlichen Verbesserung der Überlebensprognose geführt", sagte Balic.

"Wir wünschen uns, dass wir die Frauen finden, die Brustkrebs haben, es aber noch nicht wissen", so die Medizinerin Tanja Schneider, Mitbegründerin der geschlossenen Facebook Gruppe "Brustkrebs". Dennoch sind das zumindest einmal monatlich empfohlene Selbstabtasten der Brust und die jährliche Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin oder dem Frauenarzt wesentliche Bestandteile der Früherkennung.

So läuft die Brustkrebsfrüherkennung ab

Um verstärkt Aufmerksamkeit auf das Früherkennungsprogramm zu lenken, sind während des Brustkrebsmonats Oktober in Innsbruck, Wien, Linz und Graz Straßenbahnen sowie in Salzburg und St. Pölten Busse mit Botschaften unterwegs. Die Kampagne wurde am Donnerstag in Wien präsentiert. Frauen von 40 bis 44 Jahren und ab 70 Jahren können sich ebenfalls für das Mammografie-Programm anmelden und erhalten dann alle zwei Jahre eine Einladung zu der Untersuchung (www.sozialversicherung.at/bkfoptin).

So läuft das Procedere der Brustkrebsfrüherkennung ab.
So läuft das Procedere der Brustkrebsfrüherkennung ab.
Screenshot/ÖGK

Früherkennungsprogramm: www.frueh-erkennen.at/ 
Genberatungszentren: www.brustgenberatung.at/ 
Früherkennungskampagne von AstraZeneca: www.mamableibgesund.at/

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